© Florian Läufer , Lizenz: Seenland Oder-Spree

NaturaTrail "Durch die Schluchten und Kehlen der Märkischen Schweiz"

Auf einen Blick

  • Start: Lindenstr. 33 Naturparkzentrum "Schweizer Haus" 15377 Buckow (Märkische Schweiz)
  • Ziel: Lindenstr. 33 Naturparkzentrum "Schweizer Haus" 15377 Buckow (Märkische Schweiz)
  • 18,00 km
  • Wandertouren
Auf dem NaturaTrailim Naturpark Märkische Schweiz geht es hoch hinaus durch Hangwälder, hinauf zu den schönsten Aussichtspunkten und auf den höchsten Berg der Märkischen Schweiz. Nur wenige Kilometer östlich von Berlin liegt diese anspruchsvolle Tagestour, die jeden Wanderer herausfordert. Es sind vor allem die vielen magischen Orte zum Innehalten und Durchatmen in der Natur, die diese Tour auszeichnen. Besonders dramatisch wirken die Kehlen und Schluchten: Tiefe Einschnitte in die Landschaft zeugen von eiszeitlichen Schmelzwasserflüssen. Das Auf und Ab vermittelt eindrucksvoll den Gebirgscharakter der brandenburgischen "Mini-Alpen".

Start / Ziel: Besucherzentrum „Schweizer Haus“
   Alternativ: Bushaltestelle "Buckow (Märkische Schweiz), Schule" bzw. Parkleitsystem 4 (Weinbergsweg 20)
Länge / Dauer: 18 Kilometer / ca. 5 Stunden
Logo / Wegstreckenzeichen: Logo: "NaturaTrails" (3 rote Sterne über sich schüttelnden Händen, darunter grüne geschwungene Linie)
Wegebeschaffenheit / Streckenausbau: leicht begehbare Wege, weitgehend naturbelassene Wegbeschaffenheit
Verlauf: Besucherzentrum „Schweizer Haus“, Giebelphul, Parkleitsystem 4 (Weinbergsweg 20) / Kneipp®-Grundschule „Bertolt Brecht“, Sophienfließ, Wurzelfichte, Drachenkehle, Krugberg, Poetensteig, Teufelsstein, Dachsberg, Silberberg, Tornow, Pritzhagener Mühle, Julianenhof, Fledermausmuseum Julianenhof, Pritzhagener Mühle, Stobber, Großer Tornowsee, Stobber, Bibbi und Tina Brücke, Stobber, Besucherzentrum „Schweizer Haus“
An-/Abreise ÖPNV:
  • ÖPNV: RB26 ab Berlin Ostkreuz bzw. Lichtenberg (stündlich) bis Müncheberg, dann kurz weiter mit der Buckower Kleinbahn (01.05. - 03.10. an Wochenenden) oder Bus 928 bis Buckow Markt bzw. Buckow (Märkische Schweiz), Schule
Auf dieser Tour sind nur 180 Höhenmeter zu überwinden, so dass es sich um eine sehr angenehme Wanderung handelt. Man erreicht eine maximale Höhe von 118 m ü. NN und eine minimale Höhe von 19 m ü. NN. Maximale Steigung: 8 %

Wegbeschreibung
Anreise Das Wandererlebnis beginnt im idyllischen Erholungsort Buckow (Märkische Schweiz) - idealerweise direkt am Besucherzentrum "Schweizer Haus".
Von der Bushaltestelle "Buckow (Märkische Schweiz), Markt" im Zentrum des Ortes erreicht man das Besucherzentrum zu Fuß in ca. 20 Minuten. Der Weg führt durch den Schlosspark und über eine große Streuobstwiese mit Blick auf den türkisfarbenen Schermützelsee.
Oder man fährt bis zur Bushaltestelle "Buckow (Märkische Schweiz), Schule", wo ebenfalls ein Wanderparkplatz (Parkleitsystem 4) den direkten Einstieg in den NaturaTrail bietet.
Vom Bahnhof sind es ca. 30 Minuten Fußweg bis zum "Schweizer Haus".

Besucherzentrum "Schweizer Haus" Hier, im neu gestalteten Besucherzentrum, kann man sich einen wunderbaren Überblick über die Besonderheiten des Naturparks und des Gebietes verschaffen, das man gleich erwandern wird. Visuell geht es auf eine Expedition in die eiszeitliche Vergangenheit, in die Gegenwart mit ihrer unglaublichen Vielfalt an Lebensräumen und geschützten Arten und wie die Zukunft unter nachhaltigen Gesichtspunkten aussehen kann. 

Wildes Sophienfließ Abenteuerlustige kommen gleich zu Beginn auf ihre Kosten. Vorbei am Giebelpfuhl, einem kleinen Waldtümpel und Relikt der letzten Eiszeit, führt der Weg hinter der Bushaltestelle "Buckow (Märkische Schweiz), Schule" ins dichte Grün. Dem Gebirgsbach Sophienfließ folgend geht es auf schmalen Trampelpfaden, teils auf uralten Holzbohlen und über umgestürzte Bäume hinweg, durch die eindrucksvolle Schluchtvegetation des sich schlängelnden Bachtales. Auf mehreren kleinen Holzbrücken wird immer wieder die Uferseite gewechselt. Dem Lauf des Baches folgend hat der Biber abwechselnd Dämme aus Reisig aufgeschichtet, die oft kleine Stauseen bilden und das Landschaftsbild immer wieder verändern. Kaskadenartig begleiten die Bauwerke den Weg.

An der Abzweigung zur Drachenkehle kann man einige Meter bachaufwärts links die Reste der Wurzelfichte bewundern. Einst ein Baumriese, sind selbst die Wurzelreste noch beeindruckend. Die 180 Jahre alte Fichte gehörte zum Pflichtprogramm eines jeden Wanderers, bis sie 2007 von einem Orkan gefällt wurde.

Durch die Drachenkehle zum Gipfelglück Eine Besonderheit der Märkischen Schweiz sind die Kehlen. In den zum Teil tief eingeschnittenen Schluchten können sich spezielle Waldgesellschaften wie der Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald entwickeln - charakteristisch für die Märkische Schweiz, aber selten geworden in Europa und deshalb als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet geschützt!

Nach über hundert Höhenmetern ist nun endlich der höchste Punkt des Naturparks erreicht. Hier heißt es durchatmen, den fantastischen Ausblick und die herrliche Weite über die eiszeitlich geprägte Landschaft nach Nordosten genießen! Über die sanft geschwungenen Waldhügel und -hänge kann man bei guter Sicht bis zu den Oderhängen in Polen sehen.

Vorbei an der Wolfsschlucht geht es über den sagenumwobenen Teufelsstein zum Dachsberg. Auch hier Balsam für die Augen, die über die grünen Wogen des Buckower Waldmeeres schweifen können - wird das ein weiterer Lieblingsblick? Hoch über dem Kleinen Tornowsee blickt man gleichzeitig hinab auf die dunkle, mystisch anmutende Wasserfläche in der eiszeitlich geformten Senke. Dornberg, Jenashöhe und Silberberg ragen ebenfalls in die Höhe und vermitteln Mittelgebirgsatmosphäre.

Versteckte Kleinode am Wegesrand Vorbei an der Königseiche geht es nun bergab in Richtung Großer Tornowsee. Vorher sollte man noch einen Blick in die Silberkehle werfen. In der Schlucht, die sich zwischen steilen Hängen hindurchzieht, kann man einen absolut naturbelassenen Wald bewundern, der bewusst nicht durchforstet wurde. Der schmale Pfad durch die Schlucht ist stark bewachsen und sollte nicht betreten werden. Allein der Blick vom Weg und eine Informationstafel vermitteln eindrucksvoll die besondere Topographie der Märkischen Schweiz.

Vorbei am alten Herrenhaus Tornow und entlang der Naturbadestelle wartet ein besonderes Kleinod. Wie aus dem Bilderbuch liegt die Pritzhagener Mühle - heute ein kleines Restaurant - idyllisch inmitten der Natur. Der Wirt, bekannt für seinen rauen Charme, serviert Fischgerichte und selbstgebackenen Kuchen in einem Ambiente im schwedischen Landhausstil der 1920er Jahre. Gleich nebenan befindet sich eine Fischtreppe. Sie ermöglicht es den Fischen, das Wehr der ehemaligen Mühle am Stobber zu überwinden.

Die Mopsfledermaus bei den Feldsteinen Aus dem Wald geht es nun wieder hinauf in die offene Landschaft. Vorbei an Feldern und Wildwiesen stößt man immer wieder auf Granitsteine und Findlinge in allen Größen, Formen und Farben, die vor rund 15.000 Jahren von gigantischen Eismassen aus Skandinavien hierher geschoben wurden.

Mit ihnen ist auch das Fledermausmuseum Julianenhof ausgestattet. Der NABU entdeckte 1992 seltene und gefährdete Fledermäuse auf dem in regionaltypischer Feldstein-Ziegelbauweise errichteten Gutshof, erwarb den Hof, sanierte die historischen Gebäude und betreibt das Museum. Inzwischen haben 12 Fledermausarten das Museum erobert. Wer Glück hat, sieht Mopsfledermaus, Braunes Langohr und Co. im Eiskeller schlafen oder informiert sich in der Ausstellung und auf dem Lehrpfad im schönen Garten.

Hinab ins zauberhafte Stobbertal und in den Auwald Malerisch schlängelt sich das Flüsschen Stöbber durch das Landschaftsschutzgebiet. Umgefallene Bäume im Wasser signalisieren, dass man sich im Reich des Bibers befindet. Das wildromantische Tal ist Naturschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet mit seltenen Arten. Entlang der renaturierten Stöbber durchquert man Feuchtwiesen und Auwälder, die Fischotter, Steinbeißer und Sumpfschildkröte wertvollen Lebensraum bieten. Die hier heimische Libellenart Keiljungfer gehört zu den schützenswerten Insekten und wurde in das Logo des Naturparks Märkische Schweiz aufgenommen.

Bevor es zurück zum Ausgangspunkt geht, macht der Weg einen kurzen Abstecher zum Kleinen Tornowsee. Die Pause lohnt sich: An einem besonders schönen Rastplatz steht der Echostein. Wenn man laut über den See ruft, hört man ein klangvolles Echo vom gegenüberliegenden Berghang zurückkommen, auf den man eben noch vom Aussichtspunkt Dachsberg hinuntergeschaut hat.

Ausklang im beschaulichen Buckow am Schermützelsee Zurück in Buckow (Märkische Schweiz) hat man sich eine Erfrischung verdient. Die gibt es im Strandbad am glasklaren Schermützelsee oder an den Wassertretstellen des Gesundheitsgurus Kneipp: direkt am See und am Stobber-Flüsschen nahe der Wassermühle im Schlosspark.

Unsere Empfehlung: Gemütlich durch die kleine Altstadt schlendern, ein Eis, einen Snack oder einen Kaffee genießen, um das Wanderabenteuer geschafft und positiv erholt zu beenden. 

Einkehrtipps:
  • Pritzhagener Mühle
  • Galerie pique nique - arts & tapas
  • Café oder Quiche im Naturkostladen "Buckower Köstlichkeiten"
  • Das Lokal (regional und Bio)
  • Eiskörbchen

Extra Wandertipps:
  • Die Wanderung führt über unbefestigte Wald- und Feldwege. Festes Schuhwerk erforderlich.
  • Je nach Jahreszeit Mückenmittel und Sonnenschutz nicht vergessen.
  • Genügend Wasser mitnehmen
  • Fahrplan Buckower Kleinbahn und Bus 928 über die Fahrinfo VBB/Deutsche Bahn

Literatur- und Kartentipp:
  • Die Silberkehle und Co. hat schon Brandenburgs großen Dichter, Theodor Fontane, beeindruckt: „Wir wählen einen Weg durch jene lieblichen Schluchten und Waldpartien, die von einem Bergwasser, dem Sophienfließ, durchflossen werden. Tannen und Lärchenbäume fassen zu beiden Seiten die Hügelabhänge ein, Buchen und Birken sind in das Nadelholz eingestreut, der Kuckuck ruft, der Bach plätschert, und auf dem frischen Rasen, der das Wandern so leicht macht, liegen die Tannenäpfel oder spielen die Schatten und Lichter der Nachmittagssonne.“ Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Das Oderland, Kapitel Buckow
  • Wander-, Rad- & Gewässerkarte Naturpark Märkische Schweiz, 1:35.000, Verlag Grünes Herz, ISBN 978-3-929-99391-2, 4,10 Euro

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