Start / Ziel: Bhf. Wendisch Rietz
Länge / Dauer: 13 Kilometer / ca. 3,5 - 4 Stunden
Wegebeschaffenheit / Streckenausbau: teils befestigte, teils naturbelassene/unbefestigte Wege
Verlauf: Wendisch Rietz Bahnhof, Kleiner Glubigsee, Großer Glubigsee, Springsee, Naturcampingplatz am Springsee, Springsee, Großer Glubigsee, Kleiner Glubigsee, Wendisch Rietz Bahnhof
An-/Abreise:
- RB24 oder S-Bahn nach Königs-Wusterhausen, dann RB36 nach Wendisch Rietz. Zurück umgekehrt.
- Anfahrtstipp: Angekommen am Bahnof in Wendisch Rietz hält man sich links und folgt der Beeskower Chaussee direkt auf den Kleinen Glubigsee zu. Ab dort beginnt das Mikroabenteuer im Seenland Oder-Spree.
Deine Highlights:
- Spring- und Glubigsee: Idyll mit weitgehend naturbelassen Ufern
- Waldbaden: fast ausschließlich im und am Wald unterwegs, Indian Summer Feeling im Herbst
- Seebaden: an versteckten Zugängen, Stegen und kleinen Sandstränden im klaren Wasser schwimmen
- Ruhe: Motorboote sind auf den Seen tabu
- Klar: die Naturdenkmale Springseequellen entdecken
In den Naturpark Dahme-Heideseen
Der RB36 setzt Dich im beschaulichen Wendisch Rietz ab, wo Deine Spätaufsteher-Tour startet. Der nahe Scharmützelsee grüßt am Bahnsteig kurz herüber, aber Du folgst dem 66-Seen-Weg in Richtung Glubigschleuse und dem kleinen Kanal, der die Glubigseenkette mit dem großen Scharmützelsee verbindet. Wie die meisten Seen im Naturpark Dahme-Heideseen sind sie Resultat der letzten Eiszeit. Schmelzwasser der Gletscher haben fünf miteinander verbundene Seen und eine abwechslungsreiche Landschaft hinterlassen.
Es geht zunächst um den Kleinen Glubigsee herum. Gleich zu Beginn hast Du die Chance, einen Blick auf die friedvolle Atmosphäre mit Seerosen, Anglerbooten und Brandenburger Stegkultur zu erhaschen. Ein gut versteckter Zugang mit Sitzbank befindet sich im Schatten von Bäumen. Über einen Holzbohlenweg und durch Erlenwald hindurch gelangst Du an den Großen Glubigsee. Endlich Wasser, Weite und Wald in perfekter Kombination. Im Oktober, wenn die Uferwälder bunt herübergrüßen, kommt Indian Summer Feeling auf. Der Pfad am Ostufer führt an zwei schöne Badestellen. Ein kleiner Sandstrand oder ein praktischer Holzsteg locken zum jubelnden Sprung ins Wasser.
Versteckte Springseequellen
Der ebenso waldumsäumte Springsee liegt nun still und klar vor Dir. An der Ostseite des Sees kommst Du zu zwei Quellen, die dem See seinen Namen gaben: „Spring“ ist altdeutsch und bedeutet Quelle. Im abfallenden Gelände tritt Grundwasser zu Tage, das auch gerne als Osterwasser benutzt wird. Es soll besondere Heilkräfte haben. Die Quellen sind Naturdenkmale, die eine besondere Vegetation begünstigen und die Seen mit sauberem Wasser versorgen. Findest Du die kleine Springseequelle? Sie liegt etwas versteckt neben dem Gedenkstein für die Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime Charlotte und Erich Garske. Die Garskes waren begeisterte Sportler und Naturfreunde und verweilten oft am Springsee. Die Große Springseequelle hingegen erreicht fast die Größe eines Bachs. Das Wasser ist kalt und sehr klar. Bemerken wirst Du die schönen Farne. Auch die Falsche Brunnenkresse fühlt sich in der kühlen, feuchten Umgebung wohl. Mit sehr hohem Vitamin C-Gehalt könnte Sie auch Deinen nächsten Salat verfeinern.
Neben kleinen, versteckten Wasserzugängen gibt es am Naturcampingplatz am Südufer einen Strand. Kann Dich das klare, weiche Seewasser verführen, eine Runde zwischen Haubentauchern und Blesshühnern zu schwimmen? Falls Du kein Proviant dabeihast: ein Imbiss versorgt Dich hier auf etwa halber Wegstrecke gerne.
Mysteriöses Westufer
Der Springsee hütet übrigens ein Geheimnis. Zu DDR-Zeiten führte die streng geheime Militärorganisation „Gruppe Ralf Forster“ hier Ausbildungscamps durch, um auf dem Gebiet der Bundesrepublik Sabotage, Anschläge und Häftlingsbefreiungen durchzuführen. Noch heute schließt sich an das Westufer des Sees ein militärisches Sperrgebiet an, wie Du unschwer an den vielen Warnschildern erkennen wirst. Was die Abteilung Tarnen und Täuschen der Bundewehr in diesen Wäldern wohl macht? Aber keine Angst, solange Du auf dem Uferpfad bleibst, wird nichts anbrennen. Einfach am Ende des Springsees um den Zaun des Campingplatzes herumlaufen und dem Uferweg nach Norden folgen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst Du in dieser herrlichen Ruhe nur wenigen Besuchern begegnen und den traumhaften Pfad für Dich allein haben. Immer wieder geht es auf und ab. Vielleicht bemerkst Du die anders aussehenden Bäume. Roteiche, Tuja, Weymouthkiefer, Esskastanie und Douglasie wurden in den 1960er Jahren zu Forschungszwecken angepflanzt. Die nordamerikanischen Baumarten verleihen dem Westufer ein besonderes Flair.
Gemütlicher Ausklang
Am Ende der Tour kommst Du nochmals an den Großen Glubigsee heran. Ein schöner Rast- und Badeplatz gibt Dir freien Blick über den See und die breiten Schilfgürtel. Schließlich erreichst Du wieder den kleinen Glubigsee. Idyllisch auf einer kleinen Halbinsel gelegen steht ein Haus mit Reetdach. Im Fisch-Haus bekommt Ihr leckere Fischgerichte. Am besten einen Platz auf der Terrasse mit Seeblick ansteuern. Fischbrötchen auf die Hand gibt’s aber auch. Ist Dir mehr nach Kuchen und Eis zumute, solltest Du noch einen kleinen Abstecher nach Wendisch Rietz einbauen. Das gemütliche Atelier Café mit romantischem Garten kann zudem mit Kaffeespezialitäten und selbstgemachter Apfel-Minz-Limonade überzeugen.
Einkehrtipps:
- Wendisch Rietz Siedlung: Fisch-Haus Gödicke
- Wendisch Rietz: AtelierCafé
- Springsee: Imbiss an der Waldgaststätte "Zur Quelle"