1910 nach Plänen des Gartenarchitekten Ludwig Lesser angelegt, entstand der Kurpark in seiner heutigen Grundstruktur und Ausdehnung als größte von mehreren parkähnlichen Seeanlagen erst mit dem Ausbau der Landhauskolonie. Der 6 ha große Park war der zentrale Flanier- und Erholungsort. 1927 wurde die Heilquelle im Park erschlossen und eine Trinkkuranlage errichtet.
Berühmte Persönlichkeiten wie Max Schmeling und Anny Ondra heirateten in Bad Saarow oder Käthe Dorsch, Ernst Lubitsch, Walter Kollo und Victor de Kowa verbrachten hier erholsame Tage abseits der Hektik der Großstadt Berlin.
Die klaren Straßenachsen mit der Magistrale direkt zum Bahnhof boten genügend Raum für eine großzügige Villenbebauung im Heimat- und Landhausstil, die noch heute das Ortsbild prägt. Lessers architektonische Handschrift wird auch im Detail sichtbar, denn 34 Landhausgärten wurden in seinem Stil angelegt.
Der zentrale Parkbereich am Nordufer des Scharmützelsees war über vier Jahrzehnte in der Hand der Sowjetarmee und ließ die gartenarchitektonischen Strukturen völlig verschwinden. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurde 1995 ein europaweiter Wettbewerb zur Neugestaltung des Parks ausgelobt.
Der Entwurf mit dem Titel „Ein Park für die Seele“ verzichtete auf jegliche Rekonstruktion. Entstanden ist eine moderne Parkanlage, die zwischen der historischen Gesamtstruktur und dem kontrastreichen Bau der Saarow-Therme vermittelt.
Das U-förmige Ensemble mit umlaufender Pfeilergalerie in den Dimensionen einer Schlossanlage öffnet sich über einen Ehrenhof mit dem Außenbereich der Therme zum Seeufer, von wo aus die untergehende Sonne wunderbar erlebt werden kann. In der Bepflanzung wirkt die Orientierung an der raumbildenden Wirkung der alten Gehölze trotz Neugestaltung wohltuend organisch.
Am Kurpark beginnt die Lesser Promenade, auf der man ca. 1,5 Kilometern entlang des Seeufers bis zum Fontanepark flanieren kann.