Mit über 42.000 Werken beherbergt das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) mit seinen Standorten in Cottbus und Frankfurt (Oder) die weltweit umfassendste, museale Sammlung von Kunst aus der DDR und den nachfolgenden künstlerischen Traditionslinien. Diese Ressource gilt es verantwortungsvoll zu bewahren, auszubauen und zu erforschen, auf hohem Niveau auszustellen und zu vermitteln. Dafür wird die Sammlung in überregionale und internationale zeitliche, geografische, soziale, kulturelle und vor allem kunsthistorische Kontexte gestellt.
Das BLMK ist 2017 aus der Fusion des dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus und des Museum Junge Kunst Frankfurt (Oder) hervorgegangen. An den zwei Standorten mit den insgesamt drei Ausstellungshäusern – das Dieselkraftwerk in Cottbus und die Rathaushalle und der Packhof in Frankfurt (Oder) – werden gleichzeitig mehrere Präsentationen gezeigt. Das Ausstellungsprogramm ist eng an die Sammlung geknüpft: Kunst aus der DDR sowie daraus abgeleitete, ostdeutsche Traditionslinien werden dabei auf Augenhöhe mit national relevanten und international gesetzten, künstlerischen Positionen gezeigt. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Veranstaltungen und museumspädagogischen Aktivitäten.
Das Museum Junge Kunst in Frankfurt (Oder) wurde 1965 als Galerie Junge Kunst des Bezirkes Frankfurt (Oder) gegründet und ab 1990 kommunal verwaltet. Sowohl im Sammlungsbestand als auch in den jährlichen Ausstellungsprogrammen haben sich seit den 1970er-Jahren die Bezüge zu Kunst aus Polen eingeschrieben. Konsequenterweise wurde 1991 ein Sammlungsbereich Polnische Druckgrafik nach 1945 begründet. Jenes Konvolut enthält einen exzellenten Querschnitt durch das künstlerische Schaffen polnischer Künstler bis in die Gegenwart.
Die Ausstellungsprogramme der beiden Standorte sind nicht identisch angelegt, folgen jedoch derselben Logik. Aus dem Verständnis der Sammlungsbestände als Ressource zielen die Aktivitäten des BLMK auf kunsthistorische Kontextualisierung, kritische Auseinandersetzungen mit der eigenen Genese sowie deren Inhalten ab.
Die Halle des historischen Rathauses liegt im ehemaligen Mittelpunkt der einst untermauerten mittelalterlichen Stadt. In diesem Gebäude, das zu den schönsten Backsteinbauten der Stadt gehört, wurde am 2. Oktober 1965 die Galerie Junge Kunst gegründet. Ursprünglich für Markt- und Handelszwecke genutzt, besaß die zweischiffige Halle eine Balkendecke, die 1609 durch ein Kreuzgewölbe ersetzt wurde. Diese Gewölbeform prägt den Raum, den sieben Sandsteinsäulen gliedern.
Der zweite Ausstellungsort des Museums in Frankfurt (Oder) befindet sich im nahe gelegenen Packhof in der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße 11.