Der Bahnhof ist ein wichtiger symbolischer Ort für Küstrin-Kietz. Mit ihm verbinden sich zahlreiche Lebensgeschichten und Berufsbiografien. Auf dem ehemaligen Grenzbahnhof der DDR arbeiteten bis 1990 über 250 Menschen. Vieles, was daran erinnert hat, ist inzwischen verschwunden. Die Räume des von der NEB genutzten Bahnhofs standen lange Zeit leer. Heute bestimmen die polnischen Pendler*innen und in den Sommermonaten Ausflügler und Radtouristen das Bild.
Dem Bahnhof neues Leben einzuhauchen, hat sich der Verein Kietz-Bahnhof/Dworzec Chyza e.V. zum Ziel gesetzt. Mit Unterstützung der NEB und mit Hilfe von Fördermitteln ist inzwischen ein Kultur- und Erinnerungsort für die Kietzer und die wachsende Zahl von Menschen entstanden, die das Oderbruch für sich entdeckt haben. Mit einem Café, Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen und einer kleinen Geschichtsbibliothek ist das Bahnhofsgebäude von April bis Oktober an den Wochenenden wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Wie es der Name schon sagt, handelt es sich um einen deutsch-polnischen Verein, der sich für die Verständigung über die nahegelegene Grenze hinweg einsetzt. Die wechselvolle Nachkriegsgeschichte der Region, eine differenzierte Auseinandersetzung mit der DDR und der tiefgreifende Wandel nach 1990 stehen im Mittelpunkt der Projekte.